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Forme deinen eigenen Körper

Ein persönlicher Bericht von Martin Schönberg
(Student der Stadt- und Regionalplanung im Master an der TUB) zum Thema Fitness
 

Fitnessstudios – ein sehr beliebter Ort, ob für jung oder alt. Viele Menschen melden sich bei den zahlreichen Fitnessstudios an, doch die wenigsten ziehen das Training auch wirklich durch. Vor allem am Anfang des Jahres – die berühmten Neujahresvorsätze lassen grüßen – sind die Gyms bis zum Rand gefüllt. Nach nur einem Monat sind die meisten von ihnen aber schon wieder weg. Wieso ist das so? Wie kann das verhindert werden? Was für einen Nutzen bringt diese Sportart für einen selber – psychisch sowie physisch? Diese Fragen werde ich jetzt im Rahmen dieses kurzen Berichtes thematisieren.


Zuerst einmal ein wenig zu meiner Person. Ich bin derzeit 23 Jahre alt und studiere Stadt- und Regionalplanung an der TU-Berlin. Sport habe ich eigentlich schon mein ganzes Leben lang getrieben. Schon mit 3 Jahren habe ich angefangen Fußball zu spielen und habe das auch über die Jahre hinweg beibehalten. Als Jugendlicher fing mein Interesse an Fitness an zu wachsen. Mein Ziel war es: Endlich ein Sixpack zu haben für den Strand. Vielen anderen Jugendlichen geht es genauso. Sie wollen durch den Kraftsport einem bestimmten Schönheitsideal entsprechen und so war es eben bei mir genauso.

 

 

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Mein erstes Krafttraining absolvierte ich in Form eines Probetrainings im Januar 2018 mit meinem Bruder, der bereits ein paar Jahre Erfahrung besaß. Anschließend meldete ich mich dann in einem Fitnessstudio an und somit begann meine Fitnesslaufbahn. Jedoch habe ich denselben Fehler wie viele andere auch gemacht: Ich wollte den Sport machen, nur um einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen. Diese Herangehensweise ist niemals nachhaltig für eine bestimmte Tätigkeit. Der wichtigste Faktor, um wirklich erfolgreich zu sein, ist Spaß am Training zu haben. Diesen hatte ich jedoch viele Jahre nicht und somit verschwendete ich 2 Jahre an kostbarer Zeit, in denen ich nur halbherzig an die Sache herangegangen war. Typische Fehler wie eine falsche Ernährung und das Ausfallenlassen des Trainings aufgrund von unterschiedlichsten Gründen schlichen sich bei mir ein. Somit konnte ich keine wirklichen Erfolge vorweisen.

 

 

Im Sommer 2020 änderte sich dann für mich aber alles. Nach einer 10-monatigen Sportverletzung an der Schulter, verschuldet durch einen Zweikampf während eines Fußballspieles, begann ich wieder ins Fitnessstudio zu gehen und ein Ganzkörpertraining zu machen. Dieses Training ist vor allem für Anfänger und Wiedereinsteiger geeignet, um erstmal ein gewisses Maß an Grundmuskulatur aufbauen zu können. Dabei wird in einer Trainingseinheit jede Muskelpartie trainiert, ungefähr 3-mal die Woche über einen Zeitraum von 1-2 Monaten. Mein Bruder konnte mich dann auch davon überzeugen, gezielt auf meine Ernährung zu achten, sodass ich genug Proteine zu mir nahm, damit meine Muskeln besser wachsen könnten.

 

 

Nach einem Monat beschloss ich, mehr als 3-mal in der Woche zum Sport zu gehen, da ich visuell keine großen Fortschritte an mir sah. Aus diesem Grund teilte ich mein Training in 3 unterschiedliche Trainingseinheiten auf: Push, Pull und Legs. Das ist die häufigste Aufteilung der unterschiedlichen Muskelgruppen. Beim Push-Training wird die Brust, die Schulter und der Trizeps trainiert, beim Pull-Training der Rücken und der Bizeps und beim Leg-Trainings logischerweise die Beine. Dadurch konnte ich mehr als 3-mal in der Woche zum Sport gehen. Über viele Monate hinweg ging ich dann 7-mal die Woche zum Sport und konnte auch körperliche Änderungen an mir feststellen. Genau diese Änderungen spornten mich dann nur noch mehr an. Neben dem Aussehen spürte ich auch gesundheitliche Veränderungen. Ich fühlte mich fitter, stärker und wurde weniger krank. Auch mein Selbstwertgefühl steigerte sich im Laufe der Zeit, da ich mehr und mehr meinen Körper zu schätzen lernte und stolz war auf die Erfolge, die ich erreicht hatte. Dieses Phänomen wurde 1989 von Sonstroem und Morgan thematisiert. Dabei wurde der Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und dem Selbstwertgefühl dargestellt. Zu aller erst verbessert sich deine physische Fitness. Diese Veränderung an dir selbst nimmst du wahr und anschließend beurteilst du dein „Selbst“ mittels dieser Verbesserungen positiver. Diese positive Wahrnehmung breitet sich auf andere Bereiche aus, wie zum Beispiel der Gesundheit oder dem subjektiven Schönheitsempfinden (vgl. Sonstroem und Morgan 1989, S. 329 ff.).

 

Nachdem ich im Herbst und Winter 2020 eine Masse-/Aubaufphase gemacht hatte mit dem Ziel, möglichst viel Muskelmasse aufzubauen, begann ich im Januar 2021 eine Diät bis zum Sommer, um mir meinen Traum von einem Sixpack – zur Erinnerung, dass war mein eigentlicher Grund, weshalb ich mit dem Sport angefangen habe – endlich erfüllen zu können. Um eine Diät über so viele Monate hinweg durchziehen zu können, sind vor allem Disziplin und Durchhaltevermögen notwendig. Aber genau aus diesem Grund ist Fitness so gut für den Menschen, denn neben den gesundheitlichen und psychischen Aspekten lernt man auch diszipliniert und vor allem auch strukturiert zu sein. Aufgrund von Arbeit, Studium, Freunde, Familie, Einkauf, Haustieren etc. muss man sich die Zeit für den Sport nehmen. Das geht häufig nur, wenn man sich die Tage beziehungsweise die kommende Woche genau durchplant und sich feste Zeiten setzt, wann man was erledigen möchte. Somit lernt man auch produktiv zu arbeiten, damit man alle Tätigkeiten in der geplanten Zeit schafft.

 

Jedoch muss man aufpassen, dass man nicht in eine Sportsucht verfällt. Das kann psychische und körperliche Probleme verursachen. Eine betroffene Person ist oft unruhig, stark gereizt und depressiv, falls sie kein Sport treibt. Des Weiteren isoliert sich die Person häufig gegenüber anderen, vernachlässigt andere Interesse und Aufgaben und die Gedanken kreisen ständig um den Sport. Physische Probleme entstehen bei einer Überbelastung des Körpers. Als Behandlung sind Entspannungstechniken oder eine Verhaltenstherapie notwendig, um den Ursachen, wie zum Beispiel ein fehlreguliertes Belohnungszentrum oder dem Streben nach einem gesundheitlichen Schönheits-/Fitnessideal, entgegenwirken zu können (vgl. Brandhoff und Felchner 2020).


Außerdem sollte man nicht aufhören zu „leben“. Was meine ich damit? Natürlich ist für den Fitnesssport ein gewisses Maß an Disziplin und Konsequenz notwendig, jedoch solltet ihr auch Phasen haben, an dem ihr mal einen oder zwei Gänge zurückschaltet, dem Körper eine Pause gönnt und zum Beispiel etwas esst, worauf ihr Lust habt, auch wenn es nicht in euren Ernährungsplan/Diät reinpasst. Es ist auch kein Problem, mal für mehrere Tage kein Sport zu machen und einfach mal zu entspannen. Ganz im Gegenteil, manchmal kann das sogar für den Sport hilfreich sein, wenn ihr eine lange Phase des Sporttreibens hinter euch habt und der Körper eine Pause braucht.

 

 

 

 

Nach meiner Diät hatte ich beschlossen, an einem Wettkampf teilzunehmen, um für mich selber zu gucken, wo ich eigentlich stehe und was ich alles aus meinem eigenen Körper herausholen kann. Deshalb befinde ich mich derzeit in der Aufbauphase, um möglichst so viel wie möglich an Muskelmasse zu generieren. Der Wettkampf wird im Jahr 2023 stattfinden – also zu meinem 5-jährigen Jubiläum. Diesen Weg zu meinem Wettkampf werde ich auf der Social-Media-Plattform Instagram dokumentieren, um andere Menschen dafür motivieren zu können. Ich hoffe, ihr schaut mal bei Gelegenheit vorbei und ihr könnt mir gerne eine Nachricht schreibe, falls ihr Fragen zum Training oder zur Ernährung habt, ich helfe gerne. Außerdem möchte ich anderen Sportmotivierten zeigen, was mit gezielter Ernährung, regelmäßigen Training und ausreichend Erholung alles möglich ist.

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Dabei ist mir wichtig, dass ich keine Anabolika zu mir nehme, wie dass heute leider bei vielen Personen in der Sportart oder auf Social-Media der Fall ist. Sie fördern zwar für einen bestimmten Zeitraum die Proteinbiosynthese und sorgen somit für ein schnelleres und besseres Muskelwachstum, jedoch überwiegen die negativen Effekte. Im Folgenden eine Auflistung der Nebenwirkungen: Ausbildung von Akne, Schädigung des Herz-Kreislauft-Systems, Herzhyperthrophie und Kapillarisierung, Leberschäden, Virilisierung bei Frauen, Gynäkomastie beim Mann, Beeinflussung des Längenwachstums bei Jugendlichen, erhöhtes Krebsrisiko und Psychotrope Wirkungen (vgl. Deutsche Sporthochschule Köln).

Literaturverzeichnis

  • Brandhoff, Ekkehard/Felchner, Carola (2020): Sportsucht, Netdoktor, URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/sportsucht/, letzter Zugriff am 02.03.2022
     
  • Deutsche Sporthochschule Köln: Nebenwirkungen von Anabolika, dshs-koeln, URL: https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/doping-substanzen/nebenwirkungen-von-dopingmitteln/nebenwirkungen-von-anabolika/, letzter Zugriff am 04.03.2022
     
  • Sonstroem, Robert/Morgan, William (1989): Exercise and self-esteem: rationale and model, in Medicine & Science in Sports & Exercise, 21(3), S 329–337

 

Kontakt

Technische Universität Berlin
Institut für Land- und Seeverkehr (ILS)
Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung

Prof. Dr.-Ing. Christine Ahrend

 

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Dipl.-Ing. Susanne Lutz

 

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